„Wissen ist Macht“ – Francis Bacon (1561-1626). Geläufig, gängig und eigentlich sofort klar: Wer mehr weiß, als eine andere Person, kann das etwa zu dessen Nachteil aber natürlich auch Vorteil bzw. auch Schutz ausüben, was natürlich wiederum auch eine Bevormundung sein kann.

Aber jetzt, wo doch fast jede Information im Internet in der Regel frei verfügbar ist, könnte man doch meinen, dass das Sprichwort überholt ist. Ich würde dem widersprechen, dass dem nicht so ist, denn man muss die entsprechenden Informationen immer noch finden -auch wenn es weniger werden-. Weiter teilt man etwa bestimmte Informationen nur mündlich oder im geschützten Nachrichtenverkehr. Demnach ist nicht alles an Wissen im Internet frei verfügbar.

Aber gehen wir noch einmal einen Schritt zurück: Ist Wissen überhaupt Macht oder sind es etwa die daraus resultierenden Erkenntnisse? Eine Information, die ich nicht einordnen kann und das Abspeichern desselben, hat höchstens einen schlummernden Wert, nämlich bis zu dem Zeitpunkt, aus dem sie zu einer Erkenntnis wird. Allerdings gibt es wiederum keine Erkenntnisse ohne irgendeine Art von Wissen. Somit ist Wissen schon irgendwie wieder Macht. Wissen ist damit quasi das Saatgut und die Erkenntnis das Pflänzlein hieraus.

Reines Wissen hilft einem vielleicht in Quizshows, ansonsten würde ich das Sprichwort eher zu: „Wissen, was zu Erkenntnissen geführt hat sind Macht“ oder „Wissen was zu Erkenntnissen wurde und zu Überlegenheit führen ist Macht“. Weil was ist denn Macht? Macht bedeutet, jemanden oder etwas zu etwas zwingen zu können entgegen seinem Willen (ohne es notwendigerweise zu tun).

Aber Mal angenommen das Sprichwort „Wissen ist Macht“ könnte man „Wissen = Macht“ und damit „Macht = Wissen“ umschreiben. Sprich: Resultiert jedwede Macht aus Wissen? Das würde ich schon bejahen, denn selbst eine körperliche Überlegenheit benötigt das Wissen und die Erkenntnisse daraus, dass diese existiert.

Vielleicht wurde das Zitat auch aus der Bibel abgeleitet, wo Gott als allwissend und allmächtig dargestellt wird und durch die Gottebenbildlichkeit dieses Zitat auf den Menschen umgemünzt. So gesehen, kann jemand, der alles weiß hieraus auch keine neuen Erkenntnisse ziehen.

Abschließend würde ich sagen, dass das Ursprungszitat: „Wissen ist Macht“ nach wie vor noch Geltung hat, man aber doch genauer hinschauen muss.

Ich hoffe ich konnte euren Worthorizont erweitern und wünsche euch einen guten Start in die Woche,

Euer Frank

Wissen ist Macht – Francis Bacon (1561-1626)

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